Zeit für Selbstreflexion
Die transformativen Tage zwischen den Jahren eignen sich im Grunde ausgezeichnet für Selbstreflexion. Wir erinnern uns an Ereignisse aus dem vergangenen Jahr, lassen positive Erlebnisse noch einmal Revue passieren und lösen die Erinnerung an schmerzhafte Ereignisse allmählich von den damit verbundenen schwierigen Emotionen.
Meditation und Reflexion sind nicht das gleiche.
Wenn wir reflektieren, aktivieren wir eine Erfahrung in unserer Vorstellung, durchleben sie erneut und verknüpfen sie mit anderen neuronalen Substraten. Dabei geniessen wir vielleicht die wohltuende Erfahrung noch einmal mit Freude oder Dankbarkeit oder wir verleihen einer schwierigen Erfahrung eine neue Perspektive und begegnen ihr mit mehr Verständnis, Vergebung oder Mitgefühl.
Wenn wir hingegen meditieren, stellen wir uns gedanklich nichts vor, sondern werden uns einfach dessen bewusst, was in diesem Moment da ist. Wir verweilen in der unmittelbaren, somatischen Erfahrung, während die Vorstellung und das Denken über die Erfahrung ganz natürlich in den Hintergrund treten.
Idealerweise sind sowohl die Meditation als auch die Reflexion Teil des täglichen Lebens.
In den letzten Wochen wurde mir plötzlich bewusst, wie sehr ich meine tägliche Reflexion aus den Augen verloren hatte. Da ich ausgiebig meditiere und meine Tage sonst mit allerlei Aktivitäten ausgefüllt waren, fehlte mir tatsächlich die Zeit zum Nachsinnen. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich plötzlich sehr erschöpft, und erst dann wurde mir klar, dass ich mir keine Zeit zum Nachdenken gelassen hatte.
Für das kommende Jahr möchte ich die Reflexion bewusst in meinen Alltag zurückholen und mir jeden Tag mindestens ein paar Minuten dafür freihalten. Ich habe mir vorgenommen, meine Erfahrungen jeden Tag in meiner neuen Agenda für 2025 einzutragen.
Welche guten Gewohnheiten möchtest du 2025 in deinem Alltag wiederbeleben?